Wednesday, 5 October 2022

Der Burggarten der Kaiserburg Nürnberg, der Bürgermeistergarten und der gemeine Buchsbaumzünsler

 


Gestern habe ich es endlich geschafft, einen kleinen Ausflug nach Nürnberg zu machen und dabei nicht nur die Kaiserburg, sondern auch den Burggarten anzuschauen. 

Mein Navy und ich spielten mal wieder: "Wer hält wohl länger durch?" - 




- als ich genug hatte vom "links abbiegen!", "nach dreihundert Metern viermal im Kreis gehen!" "zurück gehen, hahaha!"  und mich das obige Strassenschild ebenfalls auslachte, hatte ich genug von Google Map und fragte einen Einheimischen nach dem Weg - von da ab ging's bergauf. 

Vorbei an dem "Weingärtle", nun ja - viele Flaschen wird das nicht ergeben, und dann lag er da, der Burggartenein fast runder Platz, mit mehreren großen, buchsbaumeingefaßten Rosenbeeten, von Bäumen überschattet. (Ohne zu prahlen: auf meinem großen Südbalkon blühen zur Zeit mehr Rosen als hier.) 

Aber ich hatte ein hochinteressantes Gespräch mit einem jungen Gärtner, der gerade die vielen Buchsbaumfassungen beschnitt. 

"Ihr Buchsbaum sieht prächtig aus - so gesund! Sie haben offenbar keine Probleme mit dem Buchsbaum-Zünsler oder der Pilzkrankheit Cylindrocladium buxicola?" (Hier sprachen Kenner unter sich :-)  

Bei dem Pilz handelt sich um eine sehr aggressive Art, der seit 2004 in Deutschland heimisch wurde und die Buchsbäume wie vertrocknet aussehen lässt - ich habe in England Gartenbesitzer weinen sehen. 

Im Burggarten haben sie "nur" den Buchsbaumzünsler, Cydalima perspectalis, einen ostasiatischen Kleinschmetterling, nicht einmal häßlich, aber extrem gefräßig. Bis vor kurzem hatte er keine natürlichen Feinde, denn die Raupe frißt sich vorsichtshalber mit den Giftstoffen des Buchsbaums voll, je giftiger die Blätter, desto leckerer. Aber Blaumeise, Spatz und Buchfinken wollten nun auch nicht immer nur Nürnberger Bratwurst mit Sauerkraut essen, sondern holten sich zur Abwechslung  rasch mal ein Räupchen-Sushi beim Asiaten.  

Die Gärtner im Burggarten machen es so: sie gehen jede Woche mit Hochdruckstrahlern an den langen Hecken vorbei, unter die sie Folie gelegt haben, und pusten das Viehzeug runter. Und haben großen Erfolg durch ihre Mühe.  

Ich ging nach dieser spannenden und langen Unterhaltung noch ein Stück weiter zum Bürgermeister-Garten - auch in den Burgmauern, und wurde nicht nur mit einem wunderschönen Weitblick über die Stadt belohnt: 


sondern auch durch viele schön geplante Herbstblumen 


 unter und um einen Baumkreis, 


eingefasst in Buchsbaum: 







Zu ausführlichen Information über die Gärten und ihre spannende Geschichte empfehle ich https://www.schloesser.bayern.de/deutsch/garten/objekte/nbg_burg.htm 

PS: I really admire the quick Google translation into English - but do have my doubts about the part about the battle of the gardeners against the box tree moth. They simply use a high-pressure water blaster and a foil where the caterpillars fall upon and can be destroyed without any poison. 


Bouquet of January: Daisies and Strawberry Leaves.

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